Peter Anderegg © Text und Bild |
November 2023 / 2022 Auch die diesjährige Berufsmesse Zürich zeigte eindrücklich die Vielfalt der Berufe, die Jugendlichen zur Verfügung stehen. Sie zeigte auch, dass eine Berufslehre nicht einfach die Alternative ist für schwächere Schüler , sondern durchaus für Gymi-fähige, vor allem auch bei technischen Berufen. Die duale Ausbildung in der Schule und im Ausbildungsbetrieb ist ein Erfolgsmodell, dem wir Sorge tragen sollten. Als ehemaliger Berufsbildner für Physiklaboranten und Physiklaborantinnen an der Empa und Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Berufsbildner für diesen Beruf (AGLPL) war ich immer wieder fasziniert, was junge «Bricoleure» zustande bringen in Projektarbeiten. Auch welchen Elan sie zeigen bei Wettbewerben und wie sie sich freuen, wenn sie erfolgreich sind und Preise erhalten. Dabei ist wichtig, dass Lernende scheitern können in einer Arbeit, dass sie lernen zu reflektieren und neue Lösungswege suchen. Der Erfolg am Schluss freut und motiviert sie zusätzlich. Das bedingt auch motivierte und motivierende Ausbildner sowie eine gute Betriebskultur. Einige Impressionen von Lehrlingswettbewerbs-Projekten sollen die Begeisterung der angehenden Berufsleute zeigen. Starten wir aktuell mit dem Projekt «Kunststofftrennung mit Terahertzstrahlung» am Lehrlingswettbewerb Züri-Oberland 2022. Die beiden 4-Lehrjahr-Physiklaboranten der Empa erhielten damit den «Jury Preis» und «Teilnehmerpreis». Ja, sie waren auch erfolgreich bei «Schweizer Jugend forscht» mit diesem als «hervorragend» bewerteten Projekt, dass sie nun die Schweiz im Oktober 2023 an der der internationalen Jungforschungskonferenz in Mexiko (MILSET) vertreten dürfen. Aber auch die Bilder vergangener Lehrlingswettbewerbe zeigen den Einsatz und die Begeisterung an diesen Arbeiten – auch am Wochenende und nachts oder im Wasser stehend. Dafür räumten sie auch regelmässig Preise ab. Diese jungen Menschen sind heute im Berufs- und Studienleben angekommen: Als Laborant, als Laborleiterin, als Ingenieure und Ingenieurinnen mit einem Bachelor- oder Masterabschluss, an einer Dissertation büffelnd, mit einem Doktortitel im Sack, gründen eine Firma oder arbeiten in einem anderen Berufsfeld.
2015
2014
2013
2007
Um auch künftig Mädchen und Knaben die faszinierende Technik und Naturwissenschaften näher zu bringen, sollten wir möglichst früh damit beginnen. Auf dem Innovationspark-Campus leistet die Startbahn29 einen wichtigen Beitrag dazu. Dabei ist das Spielerische wichtig, weil so junge Menschen schneller Zugang finden zu diesen Themen. Natürlich folgt dann später die Theorie – Mathematik, Physik und Chemie. Aber wer schon früh mit spannenden Experimenten in Kontakt kommt, dem fällt es auch leichter, dem theoretischen Unterbau zu folgen. Auch wenn üben, üben, üben dazu gehört – aber auch mit Spass verbunden werden kann. Als langjähriges Mitglied des Vereins deutscher Ingenieure (VDI) ist es mir auch ein Anliegen, auf die Aktivität des VDI im Bereich Jugendförderung hinzuweisen: «Früh übt sich». Fachkräftemangel im MINT-Bereich kennt keine Grenzen. Laboranten, Ingenieurinnen und Naturwissenschafter sind in einer hoch technisierten Gesellschaft dringend gesucht.
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